Ein starkes Passwort ist für die Sicherung deiner Online-Präsenz, den Schutz sensibler Informationen und die Verringerung des Risikos eines unbefugten Zugriffs oder einer Datenpanne von entscheidender Bedeutung. Es verbessert deine allgemeine Sicherheitslage und hilft, deine Privatsphäre in einer zunehmend digitalen Welt zu schützen.
Laut dem „Data Breach Investigations Report 2020“ von Verizon sind 80 % der Datenschutzverletzungen mit Passwörtern verbunden. Einige der häufigsten Arten von Datenschutzverletzungen sind die folgenden:
Brute-Force-Angriffe
Bei einem Brute-Force-Angriff probiert der Angreifer alle möglichen Zeichenkombinationen aus, bis er das richtige Passwort findet. Das kann je nach Länge und Komplexität des Passworts sehr lange dauern. Wenn du aber ein schwaches Passwort verwendest, wird er irgendwann erfolgreich sein.
Dictionary-Angriffe
Bei einem Dictionary-Angriff verwendet der Angreifer eine Liste mit gängigen Wörtern oder Sätzen, die wahrscheinlich als Passwörter verwendet werden. Wenn das Passwort auf einem Wort oder einer Phrase basiert, die sich im Wörterbuch findet, kann dies schneller als ein Brute-Force-Angriff zum Erfolg führen.
Credential-Stuffing
Credential-Stuffing liegt vor, wenn ein Angreifer eine Datenbank mit kompromittierten Passwörtern aus früheren Datenschutzverletzungen einsetzt und diese systematisch auf verschiedenen Websites oder in verschiedenen Anwendungen ausprobiert. Dieser Ansatz erweist sich als besonders effektiv, wenn du Passwörter über mehrere Konten hinweg wiederverwendest.
Phishing-Angriffe
Bei einem Phishing-Angriff sendet der Angreifer eine E-Mail oder eine Nachricht, die legitim erscheint. Die Nachricht kann dich zum Klicken auf einen Link auffordern, dich auf eine betrügerische Website umleiten, dein Passwort abfragen oder andere Aktionen vorschlagen, die deine vertraulichen Daten gefährden könnten. Phishing-Angriffe können nicht nur zur Herausgabe von Passwörtern verleiten, sondern auch zur Installation von Malware.
Keylogging und Spyware
Keylogging liegt vor, wenn ein Angreifer eine Software auf deinem Gerät installiert, die heimlich jeden Tastenanschlag aufzeichnet oder deine Online-Aktivitäten überwacht. Sie kann dein Passwort bei der Eingabe oder beim Besuch einer Website erfassen. Oft installieren Menschen diese Art von Malware, ohne es zu wissen.
Diese gängigen Arten von Cyberangriffen sind jedoch nicht die einzigen, die es gibt. Um dein Unternehmen, deine Marke, deine Kunden und dich selbst zu schützen, sind sichere Passwörter ein Muss. Du solltest einen Passwort-Generator zur Erstellung komplexer Passwörter und einen Passwort-Manager verwenden, damit du dir all deine verschiedenen Passwörter merken kannst.
Wenn es um den Aufbau und die Vermarktung deines Unternehmens geht, sind zuverlässige Sicherheitsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung. Potenzielle Kunden schätzen eine Marke, bei der Sicherheit an erster Stelle steht. Außerdem ist dein Unternehmen möglicherweise zur Einhaltung von Datenschutzgesetzen verpflichtet, die auch Anforderungen an Passwörter enthalten.
So generierst du ein starkes Passwort
Um starke Passwörter und Passwortphrasen zu generieren, solltest du dich mit den damit verbundenen Anforderungen vertraut machen. Deine Passwörter sollten die Kriterien Länge, Komplexität, Unvorhersehbarkeit und Einzigartigkeit erfüllen.
Eine ausreichende Länge verwenden
Ein Passwort mit mindestens 12 Zeichen macht es für Angreifer schwieriger, es mit Brute-Force- oder Dictionary-Angriffen zu knacken. Das Knacken eines 12-Zeichen-Passworts dauert 62 Billionen Mal länger als das eines 6-Zeichen-Passworts.
Eine Vielzahl von Zeichen einbeziehen
Jedes Passwort sollte Folgendes enthalten:
- Großbuchstaben
- Kleinbuchstaben
- Zahlen
- Symbole
Du kannst auch Leerzeichen verwenden, die jedoch nicht immer notwendig oder von jeder Plattform zugelassen sind.
Keine persönlichen Daten verwenden
Vermeide es, persönliche Daten in deinem Passwort zu verwenden. Dazu zählen Dinge wie:
- Namen
- Geburtstage
- Namen von Haustieren, Prominenten oder Marken
- Lieblingsartikel oder Aktivitäten
Persönliche Informationen machen das Knacken von Passwörtern sehr viel einfacher, vor allem, wenn der Angreifer diese persönlichen Informationen leicht aus Online-Profilen in den sozialen Medien oder an anderen Stellen finden kann. So könntest du beispielsweise ein Instagram-Profil für dein Unternehmen einrichten, das einige persönliche Daten enthält, die für jedermann einsehbar sind.
Gängige Wörter und Phrasen vermeiden
Vermeide es, gängige Wörter oder Phrasen in deinem Passwort zu verwenden. Einige der häufigsten Dinge, die Menschen als Passwörter eingeben, sind:
- Passwort
- 123456
- qwerty
- iloveyou
Diese Art von Passwörtern solltest du auf jeden Fall vermeiden. Auch alternative Versionen können riskant sein.
Zufälligkeit ist entscheidend
Bei der Erstellung von sicheren Passwörtern sollte die Zufälligkeit im Vordergrund stehen. Dadurch wird ein Element der Unvorhersehbarkeit hinzugefügt, das es Angreifern erschwert, dein Passwort anhand von Mustern oder Assoziationen zu erraten. Um dies zu erreichen, empfiehlt sich die Verwendung eines Tools zur Generierung zufälliger Passwörter.
Best Practices für starke Passwörter
Die Erstellung eines sicheren Passworts ist nur der erste Schritt, um deine digitale Sicherheit zu gewährleisten. Du musst auch einige Best Practices für die Verwaltung und Verwendung deiner Passwörter beachten:
Verwende Passwort-Generatoren und Passwort-Manager
Ein Tool zum Generieren sicherer Passwörter kann dir bei der Erstellung zufälliger Passwörter helfen, welche die Kriterien Länge, Komplexität, Unvorhersehbarkeit und Einzigartigkeit erfüllen. Oft lassen sich hier die Kriterien sogar selbst festlegen.
Mit diesen Tools musst du dir kein Passwort merken oder es aufschreiben. Einige Passwort-Manager haben auch zusätzliche Funktionen, die das Verwenden von vielen zufälligen Passwörtern erleichtern können, wie z. B. das automatische Ausfüllen.
Verwende Passwörter nicht erneut
Verwende nicht dasselbe Passwort für verschiedene Websites oder Dienste, vor allem nicht für solche, bei denen es um sensible Daten wie Bankgeschäfte, E-Mails oder soziale Medien geht. Wenn eines deiner Konten kompromittiert wird, kann ein Angreifer dasselbe Passwort verwenden, um auf andere Konten zuzugreifen, die es benutzen.
Aktualisiere deine Passwörter regelmäßig
Du solltest nicht zu lange dasselbe Passwort verwenden, da es sonst veraltet oder bei einem Datenschutzverstoß offengelegt werden könnte. Vor diesem Hintergrund solltest du deine Passwörter mindestens alle drei bis sechs Monate ändern. Außerdem solltest du deine Passwörter ändern, wenn du von einem Datenschutzverstoß bei einem von dir genutzten Dienst oder Unternehmen erfährst. Natürlich kannst du dein Passwort auch spontan ohne besonderen Anlass ändern.
Aktiviere die Zwei-Faktor- oder Multi-Faktor-Authentifizierung
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) und die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) fügen eine zusätzliche Sicherheitsebene für deine Online-Konten hinzu, indem sie verlangen, dass du bei der Anmeldung neben deinem Passwort eine weitere Information eingibst. Das kann ein Code sein, der an dein Handy geschickt wird, ein E-Mail-Link, ein Fingerabdruck-Scan oder ein physisches Gerät wie ein USB-Stick. Laut Microsoft blockiert die MFA 99,9 % aller Angriffe.
Für Unternehmen ist es unerlässlich, sich eher früher als später für eine Lösung zur Generierung und Verwaltung sicherer Passwörter zu entscheiden. Während du damit beschäftigt bist, das nächste große Ding auf den Markt zu bringen oder sicherzustellen, dass du jeden Punkt auf deiner SEO-Checkliste berücksichtigst, solltest du auch für sichere Passwörter in deinen Systemen sorgen. Denn so kannst du vermeiden, dass deine Bemühungen durch eine Datenschutzverletzung oder einen Cyberangriff zunichte gemacht werden.