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So hebst du dich mit deiner Marke ab

Mailchimps interner Experte erklärt, was du brauchst, um dich mit deinem Kleinunternehmen von der Konkurrenz abzuheben.

Person ice skating while balancing owl on hand.

Der Aufbau deiner Marke erfolgt nicht über Nacht. Insbesondere, wenn du ein kleines Unternehmen oder Startup bist, das sich von der Konkurrenz abheben und seine Zielgruppe erweitern möchte. Wo fängst du an? Wie entwickelst du das Erscheinungsbild? Brauchst du wirklich einen Account bei X? Das ideale Logo? Ein Maskottchen?

Zum Glück kennen wir jemanden, der uns das erklären kann.

Michael Mitchell, Mailchimps Director of Global Brand Marketing, verfügt über umfangreiche Erfahrungen darin, großen und kleinen Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Marken zu helfen. Sagen wir einfach, er hatte das Glück, hinter die Kulissen vieler bekannter Marketingkampagnen zu blicken. „Alles, was live geht und perfekt aussieht, hatte vorher unzählige Probedurchläufe“, gibt er zu.

Egal, ob du ein Café oder eine App zur Verbindung von Familien mit Babysittern bist, Michael bespricht Ideen, die du im Hinterkopf behalten solltest, wenn du versuchst, dich abzuheben.

Okay, du hast eine Geschäftsidee. Wie machst du jetzt daraus eine Marke?

Wenn ich über Marken nachdenke, denke ich an drei Dinge: Authentizität, Relevanz und Differenzierung. Um authentisch zu sein, definiere, wer du als Organisation bist – was hat dich dazu bewegt, dein Unternehmen, deine Sockenfirma oder deine Anwaltskanzlei zu gründen? Bleib dem treu – und konzentriere dich dann darauf, was an deinem spezifischen Angebot für eine Zielgruppe relevant ist. Schließlich geht es bei der Differenzierung darum, sich von der Konkurrenz abzuheben. Wahrscheinlich ist dein Angebot nicht das erste seiner Art, oder? Analysiere also die Wettbewerbslandschaft und bestimme, was dich von anderen unterscheidet. Wenn du das alles geklärt hast, kannst du mit dem Aufbau deiner Marke beginnen.

Wie kannst du in der Anfangsphase erkennen, was bei deiner Zielgruppe ankommt?

Binde eine Art Feedbackschleife mit deiner Zielgruppe ein. Wenn du eine E-Commerce-Marke bist, mache vielleicht eine Mini-Umfrage in deinen Kauf-E-Mails. Selbst wenn nur ein kleiner Prozentsatz tatsächlich antwortet, ist es eine Möglichkeit, mehr darüber zu erfahren, wie deine Sachen ankommen.

Einer der Orte, an denen du sofortiges Feedback erhältst, sind die sozialen Medien. Würdest du empfehlen, dort zu beginnen?

Es ist ein kostenloser Möglichkeit für dich, um eine organische Fangemeinde aufzubauen. Das Problem ist, dass du den Launen des Algorithmus ausgesetzt bist – und da kann sich alles schnell ändern. Ein eigener Kanal wie dein E-Mail-Newsletter ist tatsächlich sehr nützlich, weil du weißt, dass er in die Inbox der Empfänger ankommt. Das ist also eine echte Gelegenheit für dich zu sehen, wer die Mails öffnet. Probier doch mal aus, ob du den Inhalt variieren kannst. Du kannst testen, was Leute anklicken und was nicht. Jede Art von Infos bringt hier was!

Person seeing four points with one eye.

Okay, was ist der nächste Schritt, nachdem du ein paar Erkenntnisse über deine Kunden gewonnen hast?

Formuliere das Versprechen, das du deiner Zielgruppe gibst, sowie eine übergeordnete Idee und Zielsetzung für dein Unternehmen. Und bleibe bei dieser Geschichte in allem, was du kommunizierst. Als Beispiel: Nikes externer Slogan lautet „Just Do It“. Aber der interne Slogan lautet: „Wenn du einen Körper hast, bist du ein Sportler.“ Es macht jeden, egal ob fit oder nicht, ob jung oder alt, zum Sportler. Alle Produkte und Dienstleistungen von Nike tragen dazu bei. Finde heraus, worauf deine Marke aufbaut.

Was wäre, wenn du bloß die Muckibude vor Ort bist, die bescheidenen Erfolg sucht?

Wir alle kennen die Statistiken über den Anteil der kleinen Unternehmen, die Erfolg hatten, und der Unternehmer, die mit ihrem ersten kleinen Unternehmen pleite gegangen sind. Du musst den unerschütterlichen Glauben, die Vision haben und dich darauf einlassen. Egal, wie groß dein Unternehmen ist, tu so, als sei es bereits ein Renner. Solange das bei deiner Zielgruppe ankommt und für deine ursprünglichen Ziele authentisch rüberkommt, wird es dich von der Konkurrenz abheben.

Und was ist mit der Markensprache? Wie entwickelt und perfektioniert man die?

Stell dir vor, du hast eine Unterhaltung mit deinem Endkunden. Das bringt dir viel beim Schreiben und Kommunizieren. Wenn du in einer Branche mit viel Fachjargon tätig bist, darf davon nicht zu viel vorkommen. Anders sieht es aus, wenn du in einem wirklich technischen Bereich tätig bist. Es geht darum, zu wissen, wer deine Zielgruppe ist, und herauszufinden, wie sich diese Unterhaltung anhören würde.

Penguin tightening his tie on his suit.

Angenommen, du hast ein neues Sprudelwasser, das du auf den Markt bringen möchtest, aber ein professioneller Designer oder Texter ist nicht in deinem Budget? Wie schaffst du es, dass es trotzdem professionell aussieht und klingt?

Es kommt wieder auf die Authentizität an. Wenn es sich für deine Marke und deine Vision authentisch anfühlt, dass deine Flasche so professionell wie möglich aussieht, dann findest du Wege, um darin zu investieren. Wenn es sich authentischer anfühlt, klebe ein Etiket aus recyceltem Papier drauf, das wie selbstgemacht aussieht – indem du jedes einzelne zu Hause zeichnest und sie dann selbst aufklebst –, das ist eine ganz andere Geschichte, die du erzählen kannst. Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, deine Geschichte zum Leben zu erwecken. Die Vorstellung davon, was als „professionell“ gilt, ändert sich eh ständig.

Jedes Unternehmen leidet irgendwann unter dem Imposter-Syndrom. Wie kannst man das überwinden?

Eigentlich weiß keiner, was er oder sie tut. Wir alle finden das erst im Laufe der Zeit heraus. Es gibt Fähigkeiten, aber jeder lernt und probiert sich aus. Du wirst immer mehr lernen, wenn du Neues ausprobierst.

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