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Gastbeiträge schreiben und pitchen in 7 Schritten

Verschaffe dir Glaubwürdigkeit und vergrößere dein Publikum mit diesem wichtigen PR‑Instrument.

How to Pitch and Write a Guest Post Hero Illustration

Vielen Menschen fällt es schwer, zu erkennen, was über ihr Unternehmen berichtenswert ist. Und bei einigen Dienstleistungsunternehmen wie Design-, Technologie-, Marketing- oder Innovationsagenturen kann die Vertraulichkeit der Kunden bedeuten, dass du einen Teil deiner Arbeit nicht veröffentlichen darfst. Das kann deine eigene Öffentlichkeitsarbeit (PR) erschweren.

Aber auch wenn du keine aktuellen Nachrichten hast oder ein abgeschlossenes Projekt nicht vorstellen kannst, haben alle Kleinunternehmer eine Meinung und Fachwissen, das es wert ist, geteilt zu werden. Deshalb ist das Schreiben eines Gastbeitrags eines der leistungsstärksten PR-Instrumente für Unternehmer.

Manchmal wird diese PR-Taktik auch als Vordenkerrolle (Thought Leadership), Meinungsbeitrag oder einfach nur als Gastbeitrag bezeichnet, bei dem du für die Website eines anderen Unternehmens über etwas schreibst, das du kennst. Davon profitieren alle: Dein Unternehmen wird bekannt und das andere erhält Inhalte. Außerdem erhöht es deine Glaubwürdigkeit und vergrößert deine Reichweite.

Wähle die richtige Plattform und das richtige Thema

Bevor du anfängst, musst du entscheiden, worüber du schreiben möchtest und welche Websites oder Publikationen am besten für dein Fachgebiet geeignet sind. Überlege dir, welche Zielgruppe du erreichen möchtest und welche Art von Inhalten du beisteuern willst. Du könntest deinen Gastbeitrag zum Beispiel als Gelegenheit für Folgendes nutzen:

  • Deine Meinung teilen. Die meisten Zeitungen verfügen über eine Kommentar- oder Meinungsseite. Du könntest dir also eine Plattform suchen, auf der du deine Meinung zu deinem Fachgebiet kundtun kannst. Wenn du zum Beispiel ein handwerkliches Schuhgeschäft hast, könntest du einen Meinungsartikel darüber schreiben, warum deiner Meinung nach jeder Mensch ein maßgeschneidertes Paar Schuhe braucht.
  • Fachwissen teilen. Du könntest einen Artikel für ein anderes Unternehmen in deiner Branche schreiben, das Content-Marketing-Beiträge veröffentlicht. Überlege dir, ob du einen Artikel für ein Unternehmen schreiben kannst, das deine Zielgruppe anspricht, aber nicht deine Konkurrenz ist. (Dieser Artikel, den du gerade liest, ist in der Tat ein Gastbeitrag.) Du könntest auch einen Artikel für eine relevante Branchenpublikation (ein Magazin oder eine Website) schreiben.
  • Persönlich werden. Wenn du bereit bist, persönliche Geschichten zu erzählen, kannst du überzeugende Inhalte erstellen, indem du sie auf dein Unternehmen beziehst. Oft bedeutet das, dass du über überwundene Widrigkeiten sprichst und damit die Tür für Publikationen öffnest, die Geschichten von menschlichem Interesse suchen. Vielleicht hast du dein Unternehmen in einer Zeit der Trauer gegründet, wobei dir das Engagement für dein Unternehmen durch diese schwere Zeit geholfen hat. Das Schreiben über eine solche Erfahrung kann den Menschen dazu bringen, sich mit dir zu identifizieren und sich für dein Unternehmen zu interessieren.

7 Schritte zu einem perfekten Pitch

Du brauchst keine professionelle Erfahrung zum Schreiben und Pitchen eines Artikels. Das Wichtigste ist, dass du das Ganze in überschaubare Aufgaben aufteilst.

  1. Andere Gastbeiträge und Richtlinien lesen. Bevor du Inhalte für ein Unternehmen oder eine Publikation erstellst, musst du wissen, was sie normalerweise veröffentlichen. Du solltest dir also andere Gastbeiträge auf ihrer Plattform durchlesen und versuchen, ein Gefühl dafür zu bekommen, was bei ihnen üblich ist. Vielleicht bieten die Gastbeiträge immer Expertentipps, vielleicht konzentrieren sie sich aber auch auf persönliche Geschichten. Durchsuche die Website (oder benutze eine Suchmaschine), um Kontaktinformationen und Richtlinien für die Beiträge zu finden, die sie erbitten und akzeptieren. Du solltest nicht erst einen Artikel schreiben und dann versuchen, ihn zu platzieren. Denn meist sind die akzeptierten Inhalte überall unterschiedlich. Stattdessen solltest du eine Liste mit drei Wunschpublikationen und drei zugänglicheren Blogs oder Branchenpublikationen erstellen und dich über deren Vorgaben informieren.
  2. Eine E-Mail mit einer klaren Betreffzeile senden. Deine Betreffzeile sollte sowohl formelhaft als auch maßgeschneidert sein. Sie sollte alles enthalten, was ein Redakteur sofort wissen muss. Hierbei kannst du die folgende Formel befolgen: „Pitch für: Name der Publikation, Name der Kolumne und/oder kurze Überschrift“. Zum Beispiel: „Pitch für: Mailchimp Lernressourcen, Wie man Gastbeiträge verfasst und pitcht“. Du solltest deutlich machen, dass der Pitch speziell für diese Publikation geschrieben wurde und dass du die Publikation gelesen hast. Verfasse eine klare, prägnante Überschrift für deinen vorgeschlagenen Beitrag, die das Interesse der Leser wecken wird.
  3. Selbstvorstellung . Schreibe eine freundliche und unkomplizierte Einleitung für die E-Mail. Anstatt zu fragen, wie es dem Empfänger geht, kommst du gleich zum Punkt und sagst ihm, wer du bist, was du machst und worüber du schreiben möchtest. Achte darauf, dass du den Namen des Empfängers richtig schreibst und Hyperlinks zu deiner Website einfügst.
  4. Ideen für einen Beitrag schildern. Du willst niemanden mit zu vielen Optionen bombardieren. Es macht jedoch Sinn, zwei bis drei Ideen für einen Gastbeitrag vorzuschlagen. So können sie dir Feedback und redaktionelle Hinweise geben – und deine Chancen auf einen Gastbeitrag steigen. Du solltest zu jeder Idee höchstens drei kurze Sätze schreiben. Formatiere sie so, dass sie schnell gelesen werden können und stelle jede Idee mit einem Aufzählungspunkt oder als eigenen Absatz dar.
  5. Beispiele für deine Texte angeben. Wenn du noch keinen Gastbeitrag auf einer anderen Website geschrieben hast, ist das kein Problem. Du kannst Links zu Blogbeiträgen auf deiner eigenen Website oder zu deinen Social-Media-Kanälen angeben. Falls du über professionelle Links verfügst, solltest du natürlich deine zwei oder drei besten angeben. Achte darauf, dass sich deine Beiträge nicht wie Werbung für dein Unternehmen lesen. Die Leute wollen wissen, mit welchen geschäftlichen Herausforderungen du konfrontiert bist, was du denkst und andere Dinge, die als Geschichten von allgemeinem Interesse interessant sind.
  6. Dein Fachwissen belegen. Am Ende des Pitches kannst du weitere Details nennen, warum du die richtige Person für diesen Beitrag bist. Das kann bedeuten, dass du andere Erfahrungen oder relevante Referenzen angibst, die belegen, dass du wertvolles Wissen zu bieten hast. Du solltest jedoch nicht deine Lebensgeschichte niederschreiben, sondern diesen Teil deines Pitches möglichst kurz halten.
  7. Kontaktinformationen angeben. Achte darauf, dass deine E-Mail eine Signatur hat, die deine E-Mail-Adresse und Telefonnummer enthält. Es ist wahrscheinlich, dass deine E-Mail weitergeleitet wird, weshalb du sicherstellen solltest, dass du leicht zu erreichen bist. Wenn du eine Antwort erhältst, solltest du darauf vorbereitet sein, schnell zu antworten.

Bevor du dein Pitch versendest, kannst du mit dieser Checkliste für eine optimale Präsentation sorgen.

  • Ist deine Betreffzeile auf diese Publikation zugeschnitten?
  • Hast du den Namen des Redakteurs oder des Geschäftsinhabers korrekt geschrieben?
  • Passen deine Themenvorschläge zum Format dieser Publikation?
  • Hast du deine Schreibfähigkeiten unter Beweis gestellt?
  • Hast du deine E-Mail laut vorgelesen, um sie auf Fehler zu überprüfen?
  • Hast du deine E-Mail-Adresse und Telefonnummer angegeben?

Sobald du das Pitching von Gastbeiträgen geübt hast, kannst du dies regelmäßig tun. Das ist eine gute Möglichkeit, dein Profil zu schärfen, deine Expertise bekannt zu machen und deine Persönlichkeit zu zeigen. In einer Welt, in der Kunden ihre Kaufentscheidungen oft aufgrund der Menschen treffen, die hinter der Marke stehen, kann ein starker Gastbeitrag für dein Unternehmen nützlicher sein als eine Anzeige. Und im Gegensatz zu Werbung, die nur so lange läuft, wie du für sie bezahlt hast, bleibt ein Gastbeitrag unbegrenzt bestehen.

Lass dich nicht entmutigen, wenn deine Pitches nicht sofort angenommen werden. Du kannst jederzeit einen Artikel auf LinkedIn, Medium oder auf deiner eigenen Website veröffentlichen, um zu üben und dein Können unter Beweis zu stellen. Nimm dir Zeit, um deine redaktionelle Stimme und deinen Schreibstil zu entwickeln. Und bevor du etwas veröffentlichst, solltest du es immer laut vorlesen, um sicherzustellen, dass es nach dir klingt.

Ich habe mir einen Gastbeitrag gesichert. Was nun?

Wenn eine Publikation deinen Pitch annimmt, solltest du dir darüber im Klaren sein, was im Gegenzug von dir erwartet wird. Frage, wie lang (in Worten) der Artikel sein soll, wann er erscheinen soll und wie die redaktionellen Richtlinien aussehen.

Dann kannst du an deinem Beitrag arbeiten. Beginne damit, alle Recherchen zusammenzutragen und deine Gedanken in einer Gliederung zusammenzufassen. Sie muss nicht ausführlich sein und du musst dich auch nicht zwingend daran halten. Aber mit einer einfachen Gliederung kannst du sicherstellen, dass du nichts vergisst, was du eigentlich behandeln wolltest. Wenn du zum Schreiben bereit bist, solltest du dir eine Umgebung suchen, die dich zu deiner besten Arbeit inspiriert. Und schiebe das Projekt nicht auf die lange Bank, denn am Ende wirst du froh sein, mehr Zeit für die Überprüfung und Überarbeitung deines Textes zu haben.

Denke daran, dass der Prozess nicht immer zu Ende ist, wenn du deinen Beitrag zur Veröffentlichung einreichst. Manche Redakteure werden dich um zusätzliche Überarbeitungen bitten, während andere die Änderungen selbst vornehmen werden. Aber wenn dein Beitrag fertiggestellt und veröffentlicht ist, kannst du ihn auf all deinen Social-Media-Kanälen teilen und in zukünftigen Pitches darauf verweisen.

Sobald du mit der Veröffentlichung und Verbreitung deiner Arbeit beginnst, wirst du neue Themenideen entwickeln. Achte auf die Reaktionen in den sozialen Medien und anderswo – das kann zu neuen Themen und zu einer breiteren Diskussion führen, an der du dich beteiligen kannst. Unternehmer, die über ihr Geschäft sprechen, gewinnen mehr Aufträge. Aus diesem Grund solltest du deine Beiträge teilen, gleichzeitig aber darauf achten, dass sie nicht übertrieben oder opportunistisch wirken.

Gastbeiträge können oft Diskussionen auslösen, zu Vortragsmöglichkeiten führen und die Tür für zukünftige Autorenprojekte öffnen. Vor allem aber kannst du so dein Unternehmen bekannt machen und dein Publikum erweitern.

Worauf wartest du noch? Es ist Zeit, mit dem Schreiben zu beginnen.

Geschrieben von Lucy Werner für Mailchimp. Lucy ist PR-Expertin für kleine Unternehmen.

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