Viele sehen SMS als einen einzigen Marketingkanal, aber es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen Nachrichten. Eine SMS über einen 50%-Flash-Sale erfüllt zum Beispiel eine ganz andere Funktion als eine Bestellbestätigung.
Werden diese Nachrichtentypen verwechselt, kann das schnell zu Problemen führen, von verärgerten Kunden bis hin zu rechtlichen Konsequenzen. Zu verstehen, wie Werbe- und Transaktions-SMS funktionieren (und wann man sie einsetzt), kann den Unterschied ausmachen, ob man Vertrauen bei seiner Zielgruppe aufbaut oder auf deren Sperrliste landet.
Was genau macht also eine Textnachricht werblich oder transaktional? Lass uns das aufschlüsseln, bevor wir untersuchen, wie du beides für deine Marke nutzen kannst.
Werbe- und Transaktions-SMS-Nachrichten, definiert
Werbe- und Transaktions-SMS-Nachrichten mögen auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, erfüllen jedoch ganz unterschiedliche Zwecke. Lass uns diese beiden Nachrichtentypen ansehen.
Werbebotschaften
Werbe-SMS ist SMS-Marketing in Aktion. Diese Nachrichten wecken das Interesse an deinen Produkten oder Dienstleistungen, fördern die Kundenbindung und sorgen dafür, dass deine Marke im Gedächtnis bleibt. Sie helfen dir auch bei der Kundenbindung und bei Rückgewinnungskampagnen für Kunden, die sich schon länger nicht mehr gemeldet haben.
Mit Öffnungsraten von fast 98 % bleiben Werbe-SMS selten ungelesen. Sie führen oft auch zu sofortigen Handlungen, wie zum Beispiel, sich zu einem Verkauf durchzuklicken, einen Gutscheincode zu verwenden oder wiederzukommen, um einen Kauf zu tätigen. Und da sie leicht nachverfolgt werden können, kannst du schnell sehen, was funktioniert, und entsprechend anpassen.
Einige Beispiele für Werbe-SMS sind:
- Begrüßungstexte
- Benachrichtigungen über neue Waren
- Personalisierte Produktempfehlungen
- Erinnerungen an abgebrochene Warenkörbe
- Sonderangebote und Gutscheincodes
- Blitzverkaufsankündigungen
- Kundenfeedbackanfragen
Transaktionsnachrichten
Stell dir Transaktionsnachrichten als Kundenservice auf Autopilot vor. Diese Nachrichten enthalten Informationen, die Kunden benötigen oder ausdrücklich angefordert haben, sodass sie immer wissen, was mit ihrem Kauf, Termin oder Konto passiert.
Genau wie Werbe-SMS haben transaktionale Nachrichten nahezu perfekte Öffnungsraten. Und das ist ein wichtiger Faktor für Vertrauen. Wenn Kunden schnelle Updates erhalten, wie eine Lieferbenachrichtigung, gibt ihnen das die Sicherheit, dass du alles im Griff hast. Es ist eine einfache Möglichkeit, das Kundenerlebnis zu verbessern und gleichzeitig dein Support-Team vor endlosen E-Mails und Telefonanrufen zu bewahren.
Einige Beispiele für transaktionale SMS sind:
- Bestellbestätigungen
- Versand- und Lieferaktualisierungen
- Terminerinnerungen
- Account-Benachrichtigungen
- Links zum Zurücksetzen des Passworts
- Benachrichtigungen über bevorstehende Zahlungen
- Anmeldungsbenachrichtigungen für neue Geräte
Wesentliche Unterschiede zwischen Werbe- und Transaktions-SMS
Transaktions- und Werbe-SMS haben zwar denselben Kanal, aber sie funktionieren nach völlig unterschiedlichen Regeln. Hier ist ein genauerer Blick darauf, was sie voneinander unterscheidet und wie sich diese Unterschiede auf deinen Ansatz auswirken können.
Zweck
Werbe-SMS-Nachrichten haben eine kommerzielle Absicht. Es geht darum, deine Geschäftsziele zu erreichen, wie zum Beispiel den Umsatz oder die Markenbekanntheit zu steigern. Transaktionsnachrichten sind rein informativ. Ihre einzige Aufgabe ist es, hilfreich und beruhigend zu sein und den Kunden die nötigen Informationen zu geben, bevor sie überhaupt fragen müssen.
Empfänger
Du solltest Transaktions-SMS nur an Personen senden, die bereits eine Beziehung zu deinem Unternehmen haben. Diese Nachrichten werden typischerweise durch Kundenaktionen oder Systemereignisse ausgelöst und einzeln gesendet. Werbenachrichten können jeden erreichen, der sich in deine Marketingliste eingetragen hat, auch wenn er noch nie einen Kauf getätigt hat. Du kannst Marketingnachrichten an große Gruppen senden oder sie je nach deinen Zielen auf Einzelpersonen zuschneiden.
Timing
Werbe-SMS sollten nur zu bestimmten Zeiten verschickt werden. Eine „50 % Rabatt!“-Nachricht um 22 Uhr oder an einem Sonntag zu senden, ist ein schneller Weg, um Abmeldungen zu erhalten. Und du könntest Probleme bekommen, wenn du Kunden während der SMS-Ruhezeiten kontaktierst. Auf der anderen Seite erwarten Kunden, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit transaktionsbezogene SMS erhalten. Eine Bestellbestätigung um Mitternacht ist hilfreich, nicht lästig.
Ton
Werbe-SMS sind darauf ausgelegt, Wirkung zu zeigen und zu überzeugen. Verwende eine natürliche, dialogorientierte Sprache und zeig die Persönlichkeit deiner Marke, ob bei Angeboten oder Erinnerungen an Treuevorteile. Bei Transaktions-SMS geht es nur ums Geschäftliche. Der Ton sollte neutral und auf den Punkt gebracht sein, um die Informationen klar und ohne Ablenkungen zu vermitteln.
Zustimmung
Gemäß SMS-Marketinggesetzen wie dem Telephone Consumer Protection Act (TCPA) darfst du Kunden ohne deren ausdrückliche schriftliche Zustimmung keine SMS schicken. Dies gilt sowohl für Transaktions- als auch für Werbenachrichten, und um sicherzugehen, brauchst du für beide ein separates Opt-In. Wenn du SMS zu Marketingzwecken sendest, musst du auch sicherstellen, dass jede Nachricht klare Anweisungen zum Abbestellen enthält, wie z. B. „Antworten mit STOP zum Abbestellen“.
Wie Transaktions- und Werbe-SMS Hand in Hand gehen
Werbe- und Transaktionsnachrichten sind im Zusammenspiel am effektivsten. Stell dir das so vor: Deine Werbe-SMS ist der Verkäufer und deine Transaktions-SMS ist der hilfreiche Kundendienstmitarbeiter. Die eine weckt Interesse, die andere hält das Versprechen ein. Integriere dialogorientierte SMS, damit deine Kunden dir direkt aus demselben Thread eine SMS zurückschicken, Fragen stellen oder ihre Handynummer aktualisieren können.
Du fragst dich, wie das funktioniert? Nehmen wir an, ein Kunde entscheidet sich für den Erhalt von Marketingnachrichten über eine SMS-Abo-Kampagne. Du sendest Werbe-SMS, wie z. B. eine Benachrichtigung über neue Produkte, gefolgt von relevanten Gutscheincodes, und die Kunden entscheiden sich für einen Kauf.
Nach dem Auschecken erhalten sie eine transaktionale Textnachricht zur Bestätigung ihrer Bestellung und antworten dann am nächsten Tag, um ein Versand-Update anzufordern. Deine Nachrichtenplattform ermöglicht es dir, sofort mit Sendungsverfolgungsdetails zu antworten, alles in derselben Konversation.
Dieses nahtlose Erlebnis schafft solide Beziehungen. Der Kunde hat dein Produkt entdeckt, einen Kauf getätigt und Support erhalten – alles über seine Handynummer. Es ist einfach, bequem und zeigt dem Kunden vor allem, dass du in jeder Phase der Customer Journey für ihn da bist.
Häufige Fehler, die es beim Senden von SMS-Nachrichten zu vermeiden gilt
Bevor du bei deiner nächsten SMS-Kampagne auf Senden klickst, vergewissere dich, dass du diese häufigen Fehler nicht machst. Sie können deine Zustellbarkeit beeinträchtigen, deine Kunden verärgern und dich sogar in rechtliche Schwierigkeiten bringen.
Sich nicht zu erkennen geben
Wenn ein Kunde eine SMS erhält und keine Ahnung hat, von wem sie stammt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er sie löscht oder, schlimmer noch, als Spam meldet. Gib dich also immer klar und deutlich am Anfang der Nachricht zu erkennen. Ein kurzes „[Brand Name]:“ vor deinem Angebot oder Update signalisiert den Kunden sofort, dass die Nachricht legitim ist.
Aber verlass dich nicht auf die SMS selbst. Richte möglichst eine Absender-ID über deine SMS-Plattform ein. Dies stellt sicher, dass dein Markenname direkt im Absender-Feld erscheint, damit Kunden wissen, dass du es wirklich bist, bevor sie die Nachricht öffnen.
Personalisierung komplett auslassen
Einen generischen Massenversand an deine gesamte SMS-Liste zu senden, scheint ein schneller Erfolg zu sein, aber es ist in Wirklichkeit eine verpasste Gelegenheit. Die meisten Kunden bevorzugen Nachrichten, die sich anfühlen, als wären sie für sie bestimmt. Wenn jede Nachricht gleich aussieht, ist es leicht für die Empfänger, abzuschalten.
Hebe deine Nachrichten stattdessen mit personalisiertem SMS-Marketing hervor. Und das bedeutet nicht einfach nur, einen Namen in die SMS einzufügen. Nutze, was du über deine bestehenden Kunden weißt, zum Beispiel was sie angesehen, angeklickt oder gekauft haben, um relevante SMS zu erstellen.
Richte dann automatische Trigger ein, um sie zum perfekten Zeitpunkt zu versenden. Ein Kunde hat gerade einen Kauf getätigt? Sende eine Dankesnachricht. Jemand hat seinen Warenkorb abgebrochen? Erinnere die Person daran, was ihr entgeht. Das richtige Timing macht die Personalisierung noch wirkungsvoller.
Zu viele SMS-Marketingnachrichten senden
Die Grenze zwischen aufmerksam und aufdringlich ist schnell überschritten. Eine SMS vibriert direkt in der Hosentasche – das ist um einiges aufdringlicher als eine E-Mail.
Deine bestehenden Kunden erwarten (und wünschen sich sogar) bestimmte SMS. Sie erhalten gerne eine Lieferbenachrichtigung oder eine Textnachricht zur Account-Verifizierung. Es könnte für sie sogar hilfreich sein, im Voraus über bevorstehende automatische Zahlungen für wiederkehrende Rechnungen informiert zu werden.
Aber sie haben reine Verkaufsbotschaften sehr schnell satt. Wenn du sie mit Werbe-SMS bombardierst, könnten sie verärgert sein und sich von allem abmelden, auch von den für sie interessanten Dingen. Plane deine Werbeaktionen also mit Bedacht und mache jede Nachricht wertvoll.
Werbeaktionen in Transaktions-SMS einbauen
Dies ist wahrscheinlich der verlockendste Fehler, den man machen kann. Es scheint so harmlos, „P.S.: Schau dir unseren Sale an!“ zu einer Versand-Benachrichtigung hinzuzufügen, aber mach es nicht. Erstens ist es einfach nur unhöflich. Der Kunde möchte Informationen und nichts kaufen.
Aber es ist nicht nur unhöflich. Es kann auch gesetzeswidrig sein. In dem Moment, in dem du Werbeinhalte hinzufügst, ist diese Nachricht rechtlich gesehen eine Marketing-Textnachricht. Und wenn du keine separate Marketing-Einwilligung eingeholt und keine Opt-out-Anweisungen eingefügt hast, könntest du in ernsthafte Schwierigkeiten geraten.
Missachtung von SMS-Marketing-Vorschriften
Opt-ins, Opt-outs, Ruhezeiten – es gibt eine Menge zu beachten. Aber so komplex diese Regeln auch erscheinen mögen, sie sind nicht optional. Die TCPA verhängt Geldstrafen von bis zu Tausenden von Dollar pro Nachricht für Verstöße.
Und der Schaden geht über das Finanzielle hinaus. Nichteinhaltung kann auch deinem Absender-Ruf schaden, deine Nummer blockieren lassen und das Vertrauen deiner Kunden zerstören. Das Verstehen und Befolgen der SMS-Vorschriften erfordert vielleicht einige zusätzliche Mühe, aber es ist unendlich besser, als sich den Konsequenzen zu stellen, wenn man sie ignoriert.
Wichtige Erkenntnisse
- Verstehe die Unterschiede: Werbe-SMS steigern die Markenbekanntheit, das Engagement und den Umsatz, während Transaktions-SMS hilfreiche Informationen über Bestellungen und andere Kontoaktivitäten enthalten.
- Erstelle einen SMS-Marketing-Mix: Nutze Werbe-, Transaktions- und Dialog-SMS in Kombination, um ein nahtloses und stressfreies Kundenerlebnis zu schaffen.
- Hol dir immer die ausdrückliche Zustimmung: Du benötigst separate Opt-ins für Werbe- und Transaktionsnachrichten, und Werbe-SMS müssen Abmeldeanweisungen enthalten.
- Finde den richtigen Zeitpunkt: Bei Werbe-SMS solltest du Ruhezeiten respektieren, während Transaktions-SMS jederzeit versendet werden können.
- Vermeide häufige Fehler: Meide rechtliche Probleme, indem du niemals Werbeaktionen in Transaktions-SMS einschleust, dich immer zu erkennen gibst und stets die Uhrzeit deiner Kunden respektierst.