Weiter zum Hauptinhalt

Finc3 und wie man die Zukunft in die Gegenwart bringt

Die Hamburger Agentur Finc3 musste kreativ werden, um ihrem Klienten beim Follow‑up von Leads zu unterstützen, die er offline generiert hatte.

Hero image for Finc3 and Bringing the Future Into the Present

Beep, beep. „Hallo, ich bin Pepper.“ Wenn du das Büro vom Future Candy in Hamburg betrittst, begrüßt dich vielleicht ein glatter weißer humanoider Empfangsmitarbeiter namens, du weißt es eh, Pepper.

Der Roboter stiehlt nicht nur die Herzen der Menschen, sondern spielt bei Future Candy, einer Innovationsagentur, die sich auf die digitale Transformation spezialisiert hat, auch eine wichtige Rolle. Das liegt daran, dass Pepper in den Keynotes des Unternehmens einen Auftritt hat, in denen Technologietrends erklärt werden, z. B. künstliche Intelligenz und wie Unternehmen durch einen Einsatz dieser Tools stärker werden können.

Wie das Unternehmen es einmal auf seiner Website ausgedrückt hat, lebt es die Zukunft auf der Bühne.

Begeisterte Teilnehmer*innen können es während der Vorträge kaum erwarten, Future Candy endlich ihre Visitenkarte in die Hand drücken zu können, um in Verbindung zu bleiben. Doch trotz der überwältigenden Beliebtheit der Keynotes, stimmte nach Meinung der schnell wachsenden Agentur etwas nicht. Sie brauchte Hilfe beim Umgang mit den vielen generierten Leads, ohne das Vertriebsteam zu überfordern.

Also wandte sie sich an Finc3, das praktischerweise ebenfalls im schönen Hamburg ansässig war.

Ein Dream-Team aufbauen

Finc3 nahm seinen Anfang, als Björn Sjut, Jan Bechler und Tim Nedden ihre MBAs an der Hamburg Media School abschlossen und erkannten, dass sie ein gutes Team abgaben. (Der Name setzt sich übrigens aus „Finkenau“, der Anschrift der Media School, sowie der Anzahl der drei Agenturgründer zusammen.) Sie gründeten das Unternehmen jedoch nicht gleich nach dem Studium.

„Wir wollten zunächst etwas längerfristige Erfahrung in größeren Unternehmen sammeln“, erklärt Björn. „Einer der Hauptgründe, warum [wir] das Unternehmen Ende 2011 schließlich gründeten, war, dass wir uns sagten: „Wenn wir in Rente gehen, bereuen wir es wahrscheinlich, kein Unternehmen gegründet zu haben.“

 

 

Obwohl das Team noch keine spezifische Idee hatte, wusste es, dass es an etwas zusammenarbeiten wollte. „Wir hatten immer das Gefühl, dass das Team für den Erfolg eines Start-ups wichtiger ist als die Idee“, sagt Björn. „Deshalb gründeten wir Finc3 als ‚cashflowgesteuertes Gründerzentrum‘. Es ist so konzipiert, dass wir digitale Geschäftsmodelle aufbauen, Prototypen entwickeln und testen und im Erfolgsfall skalieren können, möglicherweise mit externem Kapital.“

Finc3 entwickelte sich zu einer 45-Personen-Beratungsboutique, die seriöse Medien- und E-Commerce-Unternehmen dabei unterstützt, ihre Unternehmen weiterzuentwickeln. Neben der Produkt- und Dienstleistungssparte, gibt es auch das Tochterunternehmen BizMut, das sich auch auf B2B-Leistungsmarketing konzentriert.

Als Future Candy auf es zukam, musste Finc3 kreativ denken, um herauszufinden, wie man all die offline generierten, zukünftigen Leads nachverfolgen konnte.

Um herauszufinden, wie die nächsten Schritte aussehen sollten, musste sich das Unternehmen zuerst auf die Gegenwart konzentrieren.

Die Vergangenheit auf den neuesten Stand bringen

Visitenkarten sind zwar ein praktisches Networkingtool, aber Offline-Leads sind nicht gerade bequem, wenn du deine digitale Visitenkartenkartei aktualisieren möchtest. Da sich die Leute vor allem auf Messen und während Keynotes für Future Candy registrierten, musste Finc3 eine Tradition der Vergangenheit auf den aktuellen Stand der digitalen Welt bringen.

„Wir führten ein kurzes Projekt durch, bei dem wir einen Prozess zum automatischen Scannen der Karten und zum Abrufen der Daten in Mailchimp installierten“, erklärt Janine Hummel, CRM-Managerin für Finc3.

Zu diesem Prozess gehört ein Desktop-Softwareprogramm namens ScanSnap iX500, das die Visitenkarten in großem Maßstab scannt und die Daten dann automatisch mithilfe von Power Query in Microsoft Excel bereinigt. Dann importiert das Team die Kontakte in Mailchimp und taggt jede Person mit der Veranstaltung, an der sie teilgenommen hat.

Da jetzt all diese Daten an einem Ort vereint sind, steht Future Candy ein leistungsstarkes Tool zur Verfügung: die Marketingautomatisierung.

Nicht aus dem Netz stammende Leads skalieren

Da sich ihre Klienten nicht über das Internet registrierten, hatte Future Candy Schwierigkeiten, eine Verbindung mit ihnen aufzubauen.

„Future Candy ist ein Sonderfall, da es mehr oder weniger Zukunftsberatung bietet“, so Janine. „Viele ihrer Dienstleistungen sind schwer zu erklären.“

Damit ihre Beratungsmarke den Interessentinnen im Gedächtnis bleibt und da Finc3 schon immer überzeugt war, dass Personalisierung ein wichtiger Faktor für den Erfolg des E-Mail-Marketings ist, hat das Unternehmen eine automatische Onboarding-E-Mail-Serie eingerichtet, um Kundinnen, die an den Hightech-Keynotes von Future Candy teilgenommen haben, ihre anderen Angebote wie Beratung, Veranstaltungen und Workshops vorzustellen.

 

Eine E-Mail wird erstellt, um die einzelnen Dienstleistungen auszulösen. Die erste wird zum Beispiel einen Tag, nachdem die Benutzer*innen in die Liste aufgenommen wurden, ausgelöst. Danach erhalten sie jede Woche eine E-Mail.

Future Candy bietet auch einen Produktservice namens Tech Flat an, der laut Björn dem DVD-Verleih von Netflix ähnelt, aber mit Hardware funktioniert. Unternehmen können Tech Flat abonnieren und eine Reihe technischer Geräte (3D-Drucker, Virtual-Reality-Brillen usw.) mieten. Sie behalten das Gerät so lange, wie sie möchten, geben es dann zurück und erhalten ein neues. „Die Automatisierung hat Future Candy geholfen, das Interesse an diesem Angebot zu wecken“, so Björn.

Die Einführungs-E-Mail-Reihe erreicht auch hohe Öffnungsraten: Durchschnittlich erreichen die Automatisierungen eine Öffnungsrate von 58 % und eine Klickrate von fast 12 %. Doch die E-Mail mit der besten Leistung hat eine Öffnungsrate von fast 76 % und eine Klickrate von 26 %.

Damit Future Candy den Traffic aus seiner Website noch besser nutzen konnte, half Finc3 dem Unternehmen, ein Pop-up-Formular sowie einige Landingpages zu implementieren, um mehr Leads zu gewinnen. Mit einfachen Vorlagen kann die Agentur dann die Dienstleistungen präsentieren oder Besucher*innen eine einfache Möglichkeit geben, sich in ihre Liste einzutragen.

Das Alte mit dem Neuen verbinden

Wenn du viele neue Kund*innen auf Messen, Konferenzen oder an anderen Orten triffst, wo fleißig Visitenkarten ausgetauscht werden, kannst du diese Leads möglicherweise nicht vollständig nutzen. Hier sind drei einfache Möglichkeiten, um altmodisches Networking mit einem etwas zukunftsorientierteren Ansatz aufzuwerten:

Nutze die Tools zur Marketingautomatisierung von Mailchimp.

Sie sind kostenlos und erreichen die richtige Zielgruppe zur rechten Zeit mit der richtigen Botschaft. „Bleibe in großem Maßstab in Kontakt und qualifiziere Leads für die tatsächliche Kontaktaufnahme, indem du durch das Tracking von Öffnungs- und Klickraten ihr Interesse an verschiedenen Themen misst“, rät Björn.

Segmentiere deine Listen nach Veranstaltungsnamen, um deine Nachricht zu personalisieren.

„Relevanz und Kontext sind entscheidende Konzepte für gute Ergebnisse“, sagt Björn. Deshalb braucht eine Mailchimp-Liste Dimensionen, z. B. den Namen der Veranstaltung, auf der du den Klienten kennengelernt hast, auf die das Merge-Tag Bezug nehmen kann. Verwende also ‚Name der Akquise-Veranstaltung‘, um Sätze zu bilden wie: ‚Wir haben uns kürzlich bei *|ACQUISITION_EVENT_NAME|* kennengelernt und ich wollte sicherstellen, dass Sie alles haben, was Sie von uns brauchen ...‘“, erklärt er.

Nutze auch andere Mailchimp-Tools.

Probiere Facebook-Ads oder Google-Remarketing-Ads aus, um Kundensegmente zu synchronisieren und Kundinnen über E-Mails hinaus mit Werbung zu erreichen. Mit diesen Diensten kannst du in nur wenigen Schritten neue Zielgruppen erreichen oder erneut die Aufmerksamkeit von Interessentinnen gewinnen, die deine Website verlassen.

Artikel teilen