Fix- und variable Kosten vergleichen
In jedem Unternehmen fallen, unabhängig von seiner Größe, sowohl Fix- als auch variable Kosten an. Die Kostenstruktur variiert von Branche zu Branche jedoch stark. Wenn du eine Grafikdesignerin bist und im Homeoffice arbeitest, unterscheiden sich deine Fixkosten stark von denen einer Restaurantbesitzerin oder eines Möbelherstellers.
Wenn du dir deine (einfach vorherzusagenden) Fixkosten und deine (nicht so einfach vorherzusagenden) variablen Kosten ansiehst, erhältst du wichtige Informationen über den Zustand deines Unternehmens. Ob du auf lange Sicht erfolgreich bist, hängt entscheidend davon ab, ob du für dein Wachstum vorausplanen und mit einem Abschwung umgehen kannst.
Vergleichen wir die Fix- und variablen Kosten einiger unterschiedlicher Unternehmen.
Eine Grafikdesignerin, die von zu Hause aus arbeitet
Die Fixkosten für Miete, Nebenkosten, Versicherungsprämien und Sicherheit im Zusammenhang mit Gewerbeflächen sind einige der Gründe, warum viele neu gegründete Unternehmen vom Homeoffice aus betrieben werden. Eine Grafikdesignerin braucht nur einen Computer, Webhosting und die notwendige Software, um ihren „Laden aufzumachen“. Sie kann sich in einem leeren Zimmer seiner Wohnung (oder einer Zimmerecke) einrichten und mit seinen/ihren Kunden telefonisch, online oder sogar persönlich in einem nahegelegenen Café Kontakt halten.
Ein Unternehmen von zu Hause aus zu führen, kann die Fixkosten drastisch senken, sodass es rentabler wird. Auf lange Sicht kann der geringe Platz die Möglichkeiten der Geschäftstätigkeit einschränken, aber es ist eine gut umsetzbare Option, wenn man gerade erst anfängt oder vorhat, ein kleiner Betrieb zu bleiben.
Variable Kosten können Grafikdesignerinnen, die von zu Hause aus arbeiten, in Form neuer Software, von Bürobedarf, Werbekosten, Visitenkarten und Briefpapier mit offiziellen Briefkopf, Fahrtkosten, Weiterbildungskosten und Reisekosten zu Tagungen entstehen.
Ein Restaurantbesitzer
Ein Restaurantbesitzer benötigt für sein Unternehmen einen physischen Standort, sodass Miete und Versicherungsprämien zu den am schwersten wiegenden Fixkosten zählen. Auch wenn er sich für einen reinen Lieferdienst entscheidet, muss er/sie trotzdem Lebensmittel in einer Profiküche zubereiten, die alle Gesundheits- und Sicherheitsstandards erfüllt. Ein traditionelles Restaurant benötigt außerdem einen Sitzbereich, Möbel und Zugang zu Parkplätzen oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Standort ist ein wichtiger Faktor bei der Frage, welche Art von Kundschaft das Restaurant anzieht und wie hoch die Miete ist.
Zu den variablen Kosten gehören für einen Restaurantbesitzer Lebensmittel, Getränke, Schreibwaren, Gehaltskosten für auf Stundenbasis bezahlte Mitarbeitende, Uniformen und Reinigungsdienste. All diese Kosten steigen, wenn das Geschäft besser läuft, und sinken, wenn es weniger gut läuft.
Ein Möbelhersteller
Ein Fertigungsunternehmen – beispielsweise ein Möbelhersteller – hat ebenfalls erhebliche Fixkosten. Er benötigt Gewerberäume für die Herstellung sowie die Lagerung. Der Wert großer Geräte und von Werkzeugen für die Fertigung der Möbel kann im Laufe der Zeit sinken. Möglicherweise benötigt das Unternehmen Fahrzeuge wie Gabelstapler, um Rohmaterial in die Fertigungshalle hinein- und hinauszutransportieren, und investiert für die Auslieferung der Möbel in eigene Lkws.
Zu den variablen Kosten eines Möbelherstellers gehören Rohmaterialien, Löhne, Verpackung und der Kraftstoff für die Lkws. Diese Kosten steigen, wenn die Produktion zu bestimmten Jahreszeiten zunimmt.
Äpfel und Birnen
Die Fixkosten können zwischen verschiedenen Branchen recht ähnlich sein: Sowohl ein Restaurant als auch ein Möbelgeschäft benötigen viel Platz und eine spezielle Ausstattung. Es hilft aber nur selten, die variablen Kosten von zwei Unternehmen in verschiedenen Branchen zu vergleichen. Es macht viel mehr Sinn, die variablen Kosten von zwei Restaurants zu vergleichen, als die Zutaten für die Zubereitung einer Pizza mit dem Rohmaterial für die Anfertigung einer Esszimmergarnitur.
Aber sowohl Fix- als auch variable Kosten unterscheiden sich drastisch, wenn man einen kleinen, vollständig online betriebenen Ein-Personen-Dienstleister mit einem Unternehmen vergleicht, das für den Betrieb einen physischen Standort und mehrere Personen benötigt.