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Probieren geht über Studieren: Die Geschichte einer Copywriterin

Julia McCoy, Gründerin und CEO von Express Writers, erzählt ihre Geschichte und gibt Tipps für das Verfassen effektiver, informativer E‑Mails.

Hero image for Trial and Error: A Copywriter’s Journey

Julia McCoy ist Gründerin und CEO von Express Writers, einem Team von Online-Content-Experten. Sie produziert The Write Podcast, eine Serie über Copywriting und Content-Marketing. Sie ist auch das Gehirn hinter #ContentWritingChat, einem wöchentlichen Twitter-Chat.

Letztes Jahr schrieb sie ein Buch.

So You Think You Can Write: A Definitive Guide to Online Writing (Du denkst also, dass du schreiben kannst: Ein definitiver Leitfaden zum Online-Schreiben) ist ein umfassender Leitfaden für jede Art von Web-Schreiben – einschließlich natürlich E-Mails. Wie also erwarb McCoy die Qualifikation, um ein Handbuch zu verfassen?

Die Antwort: Viele Experimente. Und ein paar Fehler.

Von der Arztpraxis auf den Fahrersitz

McCoy begann ihre Karriere nicht als Autorin, sondern als Krankenschwester.

Aber als sie die menschliche Anatomie und den Wechsel chirurgischer Verbände erlernen sollte, brachte McCoy sich selbst das Texten bei. Sie begann, freiberufliche Schreibaufträge zu übernehmen, und je mehr sie schrieb, desto mehr wurde ihr klar, dass der Pflegeberuf nicht ihre Berufung war. Manchmal arbeitete sie an bis zu 100 Aufträgen pro Woche. „Ich war 19 Jahre alt, und mein Geschäft wuchs wie verrückt.“

McCoy beschloss, ihren Kittel gegen eine Tastatur einzutauschen, und sie hat es nie bereut.

Auf den unternehmerischen Zug aufspringen

McCoy startete Express Writers im Jahr 2011 und vernetzt Texter aus dem ganzen Land mit Klienten, die professionelle Schreibdienste für das Internet benötigen. „Wir erstellen Inhalte, die im Internet für Blogs, Webseiten, Verkaufsseiten und sogar Werbetexte erscheinen, und wir verwalten auch Inhalte für Klienten“, sagt McCoy.

„Wir sind kein Autorenmarkt“, betont sie. „Ich wähle jeden einzelnen unserer Autoren aus, und sie müssen eine Reihe von Materialien durchgehen, um es in unser Team zu schaffen.“

Anstatt „Marktplatz“ bevorzugt McCoy den Begriff „Boutique“. „Dieser zeigt wirklich die Idee einer hübschen Ladenfront, in der alles kuratiert wird und hinter der ein alleiniger Eigentümer steht und in der die Menschen, die dort arbeiten, die kundenspezifischen Produkte im Inneren wirklich lieben und sich um sie kümmern.“

"Du musst E-Mails die gleiche Aufmerksamkeit und Sorgfalt schenken wie jedem anderen wichtigen Marketingelement."

Der Lohn der Erfahrung

E-Mails sind für McCoy besonders wichtig. Sie verfasst jeden einzelnen E-Newsletter von Express Writers selbst. Und sie rät anderen, das Verfassen von E-Mails nicht an jemanden abzugeben, der nicht qualifiziert und für die Arbeit motiviert ist.

„Du musst E-Mails die gleiche Aufmerksamkeit und Sorgfalt schenken wie jedem anderen wichtigen Marketingelement“, sagt sie. „Jedes Wort kann zu einem Verkauf führen oder jemanden zurück zu deinem Unternehmen bringen.“

Die E-Mails angemessen zu verfassen, sollte aber nicht bedeuten, dass die Texte die Länge von Essays haben. Kürzer ist fast immer besser, sagt sie. „Einige Marketer versuchen, jede Menge Inhalte in eine einzige E-Mail zu packen, und das ist eine wirklich schlechte Idee. Die Menschen haben die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfischs. Das sind etwa 12 Sekunden.“

Stattdessen empfiehlt McCoy, prägnante E-Mails zu verfassen, die sich auf eine große Idee konzentrieren. Wenn du viele Informationen vermitteln musst, schreibe mehr als eine E-Mail. Eine höhere Frequenz ist besser als eine überlange Nachricht, die das Risiko birgt, deine Leser zu verlieren.

McCoy setzt sich auch für kurze Abschnitte ein. Also wirklich kurz. „In meinen E-Mails darf ein Abschnitt nicht mehr als einen Satz enthalten.“

Das Schreiben im Stakkato-Stil verleiht deiner E-Mail einen ansprechenden Rhythmus, sagt sie. Füge eine informelle Ausdrucksweise hinzu, und du hast ein Rezept, um Leser zu gewinnen.

Wenn diese Art des Schreibens nicht dein Ding ist, kannst du McCoys abschließenden Ratschlag in Erwägung ziehen: Hol dir professionelle Hilfe, insbesondere wenn du gerade erst damit beginnst, deine Liste zu erstellen.

„Deine Abonnenten sind so wertvoll. Du brauchst also einen E-Mail-Texter, der wirklich weiß, was er tut. Man sollte nicht blind mit der Verwendung von Taktiken umgehen – man braucht einen Experten, der das Handwerk beherrscht und die Branche versteht.“

10 Tipps für E-Mail-Texter

Verbessere dich mit diesen Expertentipps von Julia McCoy:

1. Lass deine Kopie immer lektorieren. Zweimal. Tippfehler lassen dich nachlässig erscheinen. Und wirklich üble Tippfehler lassen dich dumm erscheinen. Behandele jede E-Mail wie eine Unternehmensbroschüre.

2. Finde einen Zuhörer und verwende ihn. Verfasse deine E-Mails nicht in einem Vakuum: Besprich die Ideen mit einem vertrauenswürdigen Kollegen oder Mentor. Lass ihn deine Kopie lesen und nimm sein Feedback ernst.

3. Halte es locker. Schreibe in kurzen Sätzen. Verwende Dialogsprache. Eröffne mit einem Scherz. Sei uneingebildet und absolut höflich.

4. Plane die Zeit zum Verfassen ein. Quetsche das Verfassen von E-Mails nicht zwischen anderen Aufgaben ein. E-Mails verdienen ihren eigenen Zeitblock, also nimm dir jede Woche ein paar Stunden Zeit, um sie zu verfassen.

5. Du solltest keine Kopien umfunktionieren. Kopiere keine Texte aus einem Blog oder einer Webseite und füge sie in eine E-Mail ein. Das mag wie eine Selbstverständlichkeit klingen, aber wenn die Zeit knapp ist, ist es verlocken, bei sich selbst abzukupfern.

6. Klinge nicht wie ein E-Mail-Marketer. Kennst du das, wenn eine Marketing-E-Mail mit einem übermäßig vertrauten Ton beginnt, bevor sie ungeschickt in einen Marketing-Pitch übergeht? Das solltest du nicht tun.

7. Finde den Flow. Du solltest erreichen, dass jeder Satz nahtlos zum nächsten führt und deinen Leser auf eine angenehme Wanderung bringt, die zu einem zufriedenstellenden Schluss führt. Mit anderen Worten: Du möchtest einen Flow erreichen. Wenn du ihn erreichst, können deine Leser nicht mit dem Lesen aufhören.

8. Nutze großzügig „du“. Dies ist eine althergebrachte Regel für das Texten, aber weiterhin eine wichtige Regel. Schreibe dem Leser, als ob du mit ihm sprechen würdest.

9. Lass dich inspirieren. Wenn du eine brillante Idee unter der Dusche hast, notiere sie so schnell wie möglich. Tolle Ideen sind nur selten und flüchtig, also betrachte sie nicht als selbstverständlich.

10. Werde ein Experte.  Und das bedeutet Übung. Nimm an Seminaren und Webinaren teil. Lies Artikel und Bücher zum Thema. Vielleicht sogar dieses.

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