Barrierefreiheit im E-Mail-Marketing

Barrierefreiheit ist ein Begriff, der häufig im Webdesign verwendet wird, aber was bedeutet er für das E-Mail-Marketing? Im Grunde geht es dabei um einige einfache Änderungen an deinen Inhalten, um Barrieren für Menschen mit Behinderungen zu beseitigen.

In diesem Artikel erfährst du, mit welchen Best Practices du deine Inhalte alle Empfängern zugänglich und nutzbar machen kannst.

Barrierefreie E-Mail, ein wichtiges Thema

Als Barrierefreiheit wird das Grundprinzip bezeichnet, Web-Inhalte so zu gestalten, dass Menschen mit Behinderungen darauf zugreifen, sie erkennen und damit interagieren können.

Uns ist klar, dass du viel zu tun hast, und dies hört sich nach mehr Arbeit an. Ist Barrierefreiheit beim Marketing wirklich so wichtig? Kurz gesagt: ja.

Rund 15 % der Menschen weltweit haben eine Behinderung. Das sind eine Milliarde Menschen. 285 Millionen von ihnen sind sehbehindert und nutzen möglicherweise einen Bildschirmleser, um auf Webinhalte zuzugreifen. Diese Hilfsgeräte verwenden Seitenelemente, um sich in Webinhalten und E-Mails zurechtzufinden und lesen Texte laut vor. Für Menschen mit Behinderungen sind barrierefreie Inhalte keine Frage der Bequemlichkeit, sondern der Notwendigkeit.

Barrierefreie Inhalte richten sich jedoch nicht nur an Menschen mit Behinderungen. Barrierefreiheit bedeutet auch, dass Inhalte logischer aufgebaut, leichter verständlich und insgesamt nutzerfreundlicher sind. Wenn du Barrierefreiheit mit Benutzerfreundlichkeit gleichsetzt, wird dir klar, dass sie deinen Geschäftsergebnissen nur zugute kommen können.

Best Practices

Mit den folgenden Best Practices kannst du dafür sorgen, dass deine Inhalte allen Empfängern zugänglich sind. Wenn du dich bereits mit dem Thema Barrierefreiheit im Internet befasst hast, kommt dir Vieles sicherlich bekannt vor.

Verwende aussagekräftige Betreffzeilen

Die Betreffzeile bildet den ersten Teil deiner Nachricht an die Empfänger. Von ihr hängt womöglich ab, ob sie deine E-Mail überhaupt öffnen oder nicht. Betreffzeilen sollten kurz, aber aussagekräftig sein. Sie sollten den Lesern eine genaue Vorstellung vom Inhalt deiner E-Mail vermitteln. Effektive Betreffzeilen kommen nicht nur der Barrierefreiheit zugute, sondern steigern auch das Engagement.

Best Practices für E-Mail-Betreffzeilen

Achte auf eine logische Struktur

Responsive Design ist dir vielleicht bekannt und genau darum geht es hier. Je nach Programmierung werden mehrspaltige Vorlagen auf Mobilgeräten oder von Programmen zur Bildschirmsprachausgabe manchmal nicht in der gewünschten Reihenfolge wiedergegeben. Es ist wichtig, dass deine Inhalte allen Empfängern in logischer Reihenfolge angezeigt werden unabhängig von dem Gerät, das sie gerade verwenden. Und dies gilt in besonders für Menschen, die auf Screenreader angewiesen sind.

Wenn du mit einer Mailchimp-Vorlage arbeitest, kannst du das getrost uns überlassen. Unsere Vorlagen sind responsiv konzipiert, sodass deine Inhalte immer in der richtigen logischen Anordnung präsentiert werden. Wenn du deine Kampagnen selbst programmierst, solltest du unbedingt darauf achten, sie ebenfalls responsiv zu gestalten.

Unsere Vorlagen im Überblick
Mobilfreundlichkeit

Arbeite mit Headern

Menschen, die mit Screenreadern auf deine Inhalte zugreifen, erkennen die Informationshierarchie einer Webseite oder HTML-E-Mail anhand von Elementen wie Tabellen und Headern. Auf diese Weise können sie deine Inhalte überfliegen und auf die jeweils relevanten Informationen zugreifen.

Verwende HTML-Überschriften-Attribute wie <h1> and <h2>, um wichtige Bereiche deines Inhalts kenntlich zu machen, anstatt dich auf Stilelemente wie Farben oder fettgedruckten Text zu stützen. Gut gestaltete Texte bieten vielleicht einen ästhetischen Anblick. Dieser wird jedoch irrelevant, wenn er Abonnenten verborgen bleibt.

Design einzelner Abschnitte anzeigen und bearbeiten

Arbeite mit Kontrastfarben

Farbkontraste sind für jedes Kampagnen-Design eine gute Idee. Für Menschen, die Farben nicht richtig erkennen oder unterscheiden können, sind sie besonders wichtig. Das bedeutet keineswegs, dass du dein Design schwarzweiß gestalten musst. Du solltest dich jedoch auf eine Textfarbe und eine kontrastierende Hintergrundfarbe beschränken. Farbenblinde Empfänger sehen dann zwar nicht unbedingt genau die Farben, die du ausgewählt hast, aber sie können zumindest den Inhalt deiner Nachricht erfassen.

Überprüfe dein Farbkonzept mit einem Online-Tool zur Farbkontrastanalyse oder in deinem Account mithilfe von Inbox Preview. Inbox Preview ist eine kostenpflichtige Funktion zum Testen deiner Kampagne auf verschiedenen E-Mail-Clients. Die Ansicht „color blind view“ (Anzeige für Menschen mit Farbenblindheit) vermittelt dir einen Eindruck davon, wie dein Design für farbenblinde Empfänger aussieht.

Teste mit Inbox Preview

Verstecke Informationen nicht in Bildern

Menschen, die einen Screenreader nutzen oder Bilder auf ihrem E-Mail-Client blockiert haben, werden Informationen in Bildern oder Infografiken nicht angezeigt. Du solltest deshalb darauf achten, die wichtigsten Inhalte in Textform zu präsentieren und Bilder nur zur Ergänzung zu nutzen.

Wenn deine Kampagnen Links zu Videos enthalten, solltest du für Empfänger mit Hörbehinderungen ein Transkript in der Kampagne anbieten oder auf die Seite mit dem Video stellen.

Stelle für Bilder angemessenen Alt-Text bereit

Alt-Text oder alternativer Text enthält eine kurze Bildbeschreibung, die Empfängern angezeigt wird, wenn sie deine Bilder nicht sehen können. Alt-Text sollte kurz, aber aussagekräftig sein und die Relevanz des Bildes für deine Nachricht hervorheben.

Gestalte Link-Texte möglichst aussagekräftig

Es versteht sich eigentlich von selbst: Wenn du einen Link in deine Inhalte einfügst, solltest du darauf achten, dass aus dem Link-Text für deine Leser hervorgeht, worauf sie klicken. Du musst natürlich den jeweiligen Kontext berücksichtigen, aber als allgemeine Regel gilt, dass ungenaue Formulierungen möglichst zu vermeiden sind. Anstatt nur „Klicke hier“ zu schreiben, füge mehr Informationen hinzu, wie zum Beispiel „Klicke hier, damit dir unsere Urlaubsprodukte angezeigt werden“. Damit teilst du deinen Lesern mit, was sie erwartet, wenn sie auf den Link klicken.

Einen Link in einer Kampagne hinzufügen

Eine Plain-Text-Version anbieten

Unsere sensationelle Nachricht: Wenn du eine HTML-Kampagne über Mailchimp sendest, generieren wir automatisch eine Plain-Text-Version deiner Kampagne für abonnierte Kontakte, die diese bevorzugen.

Plain-Text-E-Mails enthalten keine Bilder, Rich-Text-Formatierungen oder eingebettete Links. Diese E-Mails verzichten auf auffällige Designelemente, werden jedoch gerade von Benutzern bevorzugt, die sich auf Sprachausgabe-Programme verlassen, da sie nur den Kerninhalt deiner Nachricht enthalten. Ein abonnierter Kontakt kann seine Einstellungen aktualisieren, indem er auf den Link Einstellungen aktualisieren in seiner E-Mail klickt.

Die Plain-Text-Version deiner Kampagne kannst du auch im Campaign Builder bearbeiten.

Wenn eine Plain-Text-E-Mail für deine Zwecke ausreicht, mach es nicht unnötig kompliziert und erstelle eine reine Plain-Text-Kampagne.

Plain-Text-Kampagne erstellen