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Zuspielen, blocken, angreifen: Eine Fallstudie zu Automatisierung

Die E‑Mail‑Automatisierung ist entscheidend dafür, wie Gauge Interactive seine E‑Commerce‑Klienten dabei unterstützt, den Umsatz zu steigern und Endkund*innen zu begeistern.

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Daniel Augustine, Gründer von Gauge Interactive, und Mark Lubbers sitzen an einem sonnigen Oktobermorgen nebeneinander in einem Konferenzraum. Ein großes Fenster hinter ihnen geht auf einen Innenhof mit Hunderten Bambusbäumen hinaus, die, unbeeindruckt vom Wind, so still stehen wie Statuen.

Heute bietet sich eine vollständig andere Szene als vor zwei Wochen, als Hurrikan Matthew das Gauge-Team, und so gut wie alle anderen in Savannah, Georgia, zur Evakuierung zwang.

Aber heute ist Savannah, abgesehen von ein paar Ästen auf dem Bürgersteig, völlig ruhig. Und Augustine und Lubbers sind es auch.

Augustine und Lubbers gründeten Gauge im Oktober 2007 nach ihrem Abschluss am Savannah College of Art and Design. Dann legte die Börse eine Talfahrt ein. Das ehrgeizige aber mittellose Duo hielt sich mit Nebenjobs über Wasser. Lubbers kellnerte in einem Restaurant im Besitz von Paula Deen, und Augustine machte Stadtrundfahrten mit der Pferdekutsche. Gauge haben die beiden in ihrer Freizeit von Augustines Garage aus betrieben.

Im Laufe des nächsten Jahrzehnts wuchs Gauge von einem 2-Mann-Webdesign- und -Entwicklungsunternehmen zu einer E-Commerce-Agentur mit 20 Mitarbeitenden, zu deren Klienten das Atelier Swarovski und MOSCOT zählen. Gar nicht schlecht für eine Agentur, die sich in einer ruhigen Ecke einer College-Stadt der Südstaaten versteckt.

Die Dinge leichter machen

„Mit mehr Antriebskraft wirst du auf den Geraden schneller“, sagte Colin Chapman einmal, englischer Designingenieur und Gründer von Lotus Cars. „Wenn du aber Gewicht sparst, bist du überall schneller.“

Lubbers und Augustine haben diese Philosophie fest in der DNS von Gauge verankert. Sie durchdringt sowohl die Arbeitsweise des Unternehmens, als auch die Tools, die es verwendet. Sie sind Enterprise-Partner von Magento und Shopify-Plus-Partner und empfehlen häufig Mailchimp für das E-Mail-Marketing. „Wir suchen nach einfachen Lösungen, die unsere Kund*innen ohne großen digitalen Mehraufwand verwenden können“, erklärt Lubbers.

„Was ich an Mailchimp schätze, ist ihr Vince-Lombardi-Ansatz“, meldet sich Augustine zu Wort. „Vince, ein American-Football-Trainer, sagte im Grunde: ‚Hört auf, ständig den Ball zwischen euren Beinen durchzuwerfen und Rückwärtssaltos zu schlagen. Ihr sollt passen, blocken, angreifen. Passen, blocken, angreifen.‘“

Hätte Lombardi über das Thema E-Mail-Marketing gesprochen, hätte er vielleicht etwas gesagt wie: „Automatisieren, analysieren, optimieren.“ Die Marketingautomatisierung ist für den Erfolg jedes E-Mail-Marketingprogramms unerlässlich, insbesondere für E-Commerce-Unternehmen mit begrenzten Ressourcen.

„Selbst wenn die meisten unserer Kund*innen die Größe ihres digitalen Teams verdoppeln würden, wären sie immer noch unterbesetzt“, betont Augustine. „Es geht um den Austausch von Ideen und die Anzahl der Mitarbeitenden. Sie haben nicht genug Leute, um sich um alles zu kümmern.“

Deshalb empfiehlt Gauge seinen Kundinnen keine auf Großunternehmen ausgerichteten, sehr komplizierten E-Mail-Dienstanbieter zu verwenden. Sie erhöhen den Aufwand, anstatt ihn zu reduzieren. „Unsere Kundinnen brauchen keine zusätzliche Komplexität. Sie brauchen etwas Einfaches und Effektives.“

Anders gesagt benötigen die Kund*innen von Gauge eine Plattform, die passt, blockt und angreift.

Den Motor aufheulen lassen

Für viele kleine und mittlere Agenturen knallen nach dem Livegang einer Website die Champagnerkorken. Aber für Gauge ist das nur der Anfang. „Der Tag der Einführung ist für uns erst der Anfang“, sagt Augustine. „Du hast deinen Ferrari aufgebaut. Und jetzt? Jetzt ist er auf der Strecke und muss gefahren werden.“

Der Kraftstoff für das Rennen ist ein umfassender Online-Marketingplan, zu dem Pay-per-Click-Werbung, Social-Media-Marketing, SEO und vor allem automatisierte E-Mails gehören. „Du brauchst eine effektive E-Mail-Strategie, um in der Welt des E-Commerce konkurrenzfähig zu sein“, erklärt Lubbers. „Tust du das nicht, kannst du einfach nicht mitspielen. Das ist das Tischlimit.“

E-Mails sind außerdem der Teil des digitalen Marketing-Mixes, der sofortige Ergebnisse liefert. „Eine E-Mail geht raus und der Umsatz kommt rein“, so Augustine. „Das ist ganz anders als bei AdWords, Pay-per-Click, Banner-Ads oder sogar dem Teilen deiner Inhalte in den sozialen Medien, wo du passiv auf Ergebnisse wartest. E-Mail ist der einzige Ansatz, bei dem du auf eine Schaltfläche klickst und die Kasse klingelt.“

Sind E-Mails also der Geldautomat des digitalen Marketings? Nicht so voreilig.

Für eine erfolgreiche E-Mail-Kampagne muss man mehrere hochgradig personalisierte E-Mails für verschiedene Zielgruppen schreiben und entwerfen. Es ist ein mehrstufiger Prozess, der viel strategische Planung, Produktion und Implementierung erfordert. Automatisierung eliminiert aber auch den dritten und lässt somit mehr Zeit für den darauffolgenden entscheidenden Schritt, nämlich die Analyse und Verbesserung der Kampagne.

Eine richtig ausgeführte automatisierte E-Mail-Kampagne schreitet ganz von selbst voran und generiert Erkenntnisse zu Vertrieb und Kund*innen. Mithilfe dieser Erkenntnisse verbessert man dann die Kampagne und kann noch mehr Umsatz generieren. Wenn du eine Spitzenleistung erreichst, ist eine automatisierte E-Mail-Marketingkampagne eine Schleife für positives Feedback, die immer mehr Gewinne generiert.

Mehr als nur eine Schaltfläche

Klingt ganz einfach, oder? Nicht ganz. Vor allem für viele Kund*innen von Gauge, bei denen es sich ebenfalls um junge Unternehmen handelt.

„Von den großen Milliarden-Dollar-Marken abgesehen, kamen viele der Menschen, mit denen wir arbeiten, aus diesen Berufen“, so Augustine. „Sie bringen ganz verschiedene Hintergründe mit. Sie haben wahrscheinlich nicht an der Uni Marketing studiert. Wir fungieren also als Reiseleitung und richten dabei einen Prozess ein, mit dem sie erfolgreich sein können.“

5 Tipps für ehrgeizige junge Agenturen

Obwohl sie Gauge 2007, gerade als es anfing, wirtschaftlich bergab zu gehen, gründeten, schafften es Daniel Augustine und Mark Lubbers, in weniger als zehn Jahren aus einem digitalen Zwei-Mann-Unternehmen ein Team mit 20 Personen zu machen. Hier sind ihre Ratschläge für kleine Agenturen, die einen ähnlichen Weg einschlagen möchten.

1. Denke nicht wie ein Start-up.
„Wir hatten noch nie eine Start-up-Mentalität“, so Lubbers. „In dieser Hinsicht passen unser geschäftliches Vorgehen und unsere Philosophie wirklich hervorragend zu Mailchimp.“ Anstatt nach Investoren zu suchen, sollten sich auch andere Agenturen laut Lubbers darauf konzentrieren, stets einen Mehrwert zu bieten. „Das bedeutet, dass du herausfinden musst, wie du mit einem großartigen Produkt und großartigen Dienstleistung Geld verdienst.“

2. Mache dir klar, wie wertvoll Einfachheit ist.
Augustine und Lubbers haben gelernt, dass komplexe Unternehmenssoftwaretools für ihre mittleren und kleinen Klienten nicht das Richtige sind. „Ein Tool ist nutzlos, wenn es zwar alles kann, deine Klienten aber nicht wissen, wie man es verwendet“, so Augustine. „Nimm Mailchimp. Dort versteht man, dass E-Mails einfach sein sollten. Man braucht nicht immer allen möglichen Schnickschnack. Es muss einfach zuverlässig sein. Es muss funktionieren.“

3. Du musst wissen, was du verkaufst.
Natürlich verkaufst du eigentlich kreative Dienstleistungen, E-Commerce-Lösungen, strategisches Branding oder Websites. Aber im Grunde verkaufst du etwas anderes. „Wir verkaufen Vertrauen“, so Lubbers. „Unser Aufgabe ist es, großartige Arbeit zu leisten und Vertrauen aufzubauen. Klienten kommen zu uns, weil sie uns vertrauen.“

4. Finde einen Weg, deinen Wert unter Beweis zu stellen.
Anfangs machte Gauge WordPress-Websites für Wohnungsbauunternehmen. Aber die Agentur zog E-Commerce an, weil sie dadurch ihren Klienten wirklich einen Mehrwert bieten konnte. „Die Frage, welchen Mehrwert man mit E-Commerce erzielt, stellt sich überhaupt nicht“, sagt Augustine. „Man kann ganz einfach nachverfolgen, wie viel Geld man hineinsteckt und wie viel zurückkommt. Als wir WordPress-Websites bauten, war dieser Wert nicht so leicht greifbar.“

5. Baue bessere Mausefallen.
Ein weiterer Grund, warum Lubbers und Augustine den E-Commerce-Markt eroberten, war, dass sie hier Chancen für Innovator*innen sahen. „Der E-Commerce ist sozusagen explodiert und inzwischen ein sehr offener Markt“, führt Augustine aus. „Wenn du eine bessere Mausefalle hast, kommen die Klienten zu dir. Deshalb funktioniert es bei uns. Wir bauen gerne bessere Mausefallen.“

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