Benutzererfahrung

Was ist UX?

Die Benutzererfahrung (UX) ist das kollektive Gefühl und die Eindrücke, die Menschen bekommen, wenn sie digital mit deinem Unternehmen sowie seinen Produkten und Dienstleistungen interagieren. Dieser Eindruck kann positiv, negativ oder neutral sein. UX wird für Unternehmen immer wichtiger: 29 % sehen sie als Hauptunterscheidungsmerkmal an und jedes dritte Unternehmen plant, die UX im Jahr 2020 zu verbessern.

Folgende Faktoren beeinflussen die UX:

• wie Personen dein Unternehmen, deine Produkte oder Dienstleistungen entdecken
• welche Schritte sie durchführen müssen, um mit deinem Unternehmen oder Angebot zu interagieren
• wie lange es dauert, bis sie das finden, was sie brauchen
• wie nützlich und wertvoll ihre Interaktion ist
• ihre Ansichten und Eindrücke im Rahmen der Interaktion
• ihr Eindruck bezüglich ihrer Gesamterfahrung

Es lohnt sich vor allem deshalb, die UX deiner Kunden zu verstehen, weil du es ihnen dadurch erleichterst, mit dir Geschäfte zu machen. Wenn sie gute Erfahrungen mit deiner Marke machen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie zu wiederkehrenden Kunden werden und dein Unternehmen anderen empfehlen. Im Gegensatz dazu können schlechte Erfahrungen dazu führen, dass sie mit anderen Unternehmen Geschäfte machen.

Was ist UI?

Benutzerschnittstelle (UI) ist ein Sammelbegriff für die Seiten, Schaltflächen, Symbole, Töne und mehr, die Menschen dabei unterstützen, digital mit deinem Unternehmen zu interagieren. Da Menschen verschiedene Kanäle verwenden, um dein Unternehmen zu finden – von Websites und mobilen Apps über Smartwatches bis hin zu Smart-Home-Geräten – muss die Person eine gute Erfahrung bei der Kontaktaufnahme mit dir machen, unabhängig davon, auf welche Weise dieser Kontakt erfolgt.

Eine gute UI ist für alle geeignet, unabhängig von Alter, technischen Kenntnissen oder technischem Hintergrund. Das schließt auch Personen ein, die Informationen nur auf eingeschränkte Weise verarbeiten können. Zum Beispiel sollte eine Person mit einer Hör- oder Sehschwäche ebenfalls die benötigten Informationen erhalten können. Aus diesem Grund berücksichtigen UI-Designer bei ihrer Arbeit das Konzept der Barrierefreiheit. Sie können zum Beispiel sowohl einen roten Rahmen als auch ein Symbol verwenden, um unvollständige Felder in einem Formular zu kennzeichnen. Auf diese Weise kann jemand, der farbenblind ist, mit diesem Symbol Fehler finden. Ein zusätzlicher Vorteil des Designens unter Berücksichtigung der Barrierefreiheit ist, dass dieser Prozess oft dazu führt, dass etwas geschaffen wird, was für alle attraktiver ist.

UI wird zunehmend wichtiger, da wir uns in unserem Alltag immer mehr auf Technologie stützen. Wenn eine UI gut gestaltet ist, fällt sie den Benutzern nicht einmal auf. Wenn sie allerdings schlecht gestaltet ist, wird das bemerkt und die Benutzer könnten den Entschluss fassen, dein Unternehmen künftig zu meiden.

Unterschiede zwischen UX und UI

Es kommt oft vor, dass Menschen UX und UI verwechseln. Sprechen wir über das Lieblingsthema vieler Menschen, um alles zu erklären: Essen.

Stell dir vor, dir wurde gerade ein Teller kalte Spaghetti ohne Sauce serviert. Noch dazu ohne Gabel. Das ist eine schlechte UX, oder? Diese ist größtenteils auf eine schlechte UI zurückzuführen. Niemand hat sich auf den Geschmack, den Geruch, die Temperatur deines Gerichts und darüber, wie du es essen wirst, Gedanken gemacht. Alle diese Dinge werden von der UI gesteuert. Aber die UX wird auch durch Aspekte beeinflusst, die nichts mit der UI zu tun haben. Wenn du zum Beispiel Pasta hasst, wirst du bei dieser Mahlzeit unabhängig vom Geschmack und Geruch eine schlechte UX haben.

Zusammenfassung Mit einer schwachen UI ist es nahezu unmöglich, eine hervorragende UX zu bieten. Aus diesem Grund arbeiten UX- und UI-Designer eng zusammen, um sicherzustellen, dass den Endbenutzern eine hervorragende Erfahrung geboten wird. Um es Menschen leicht zu machen, dein Unternehmen kennenzulernen, können sich einfache Entscheidungen in Bezug auf die UI, wie die Farbe der CTA-Schaltflächen auf deiner Website und ihre Positionierung auf der Seite, stark auf die UX deiner Kunden auswirken.

Designer, die erstklassige Benutzerschnittstellen erstellen, achten darauf, dass:

• alles leicht zugänglich ist
• es klar ist, welche Informationen die Benutzer unbedingt sehen sollen
• Dinge wie Navigation, Farben, Schriftarten und andere Designelemente einheitlich angewendet werden
• sichergestellt wird, dass alle Dinge auf unterschiedlichen Geräten und Betriebssystemen korrekt dargestellt werden
• den Benutzern gezeigt wird, dass das System ihre Aktionen erkennt – zum Beispiel durch Signale wie das Ändern der Farbe einer Schaltfläche, wenn sie angeklickt wird

Fachleute, die hervorragende Benutzererfahrungen erstellen, achten ebenfalls auf diese Punkte, legen jedoch einen umfassenderen Blickwinkel zugrunde. Ihre Priorität ist es, die Erfahrungen zu definieren, die die Benutzer haben sollen, und sicherzustellen, dass das Endprodukt diese Erfahrungen bietet. Um dies zu erreichen, erstellen sie gegebenenfalls einen Wireframe oder eine Sitemap, an denen sich die UI-Designer bei Entscheidungen bezüglich Farben, Schriftarten und anderen Designelementen orientieren können.

UX-Designer achten unter anderem auf Folgendes:

• die Klarstellung, welche Möglichkeiten ein Benutzer haben sollte
• das Definieren von Prozessen vom Anfang bis zum Ende
• die Entscheidung darüber, was in der UI enthalten sein muss
• Sicherstellung, dass alles einem logischen Ablauf folgt
• die Analyse der Benutzererfahrung durch praxisnahe Recherche
• das Lösen bestimmter Benutzerprobleme
• die Bestätigung, dass das Endergebnis die Marke korrekt und positiv darstellt

So testest du die UX und UI

Die beste Weise, mehr über die Erfahrungen der Menschen mit deinem Unternehmen herauszufinden, besteht darin, deine UX und UI mit realen Benutzern zu testen. So erfährst du, was ihre Erwartungen sind und ob du diese erfüllst. Außerdem zeigt sich hierdurch, ob deine Entscheidungen bezüglich Design und Funktionalität in der Praxis funktionieren. Führe die folgenden Schritte durch, um loszulegen:

1. Lege ein Ziel für die UX und UI fest, die du testest. Versuchst du, Abonnenten für deinen E-Newsletter zu gewinnen? Arbeitest du darauf hin, die Anzahl von abgebrochenen Einkäufen auf deiner Website zu reduzieren? Du solltest deinen Richtwert bereits kennen, wenn du loslegst, damit du Fortschritte erkennen und priorisieren kannst.
2. Beauftrage ein Testteam. Achte besonders auf den Begriff „Team“. Ziehe Personen heran, die in unterschiedlichem Maße mit der zu testenden UI oder UX vertraut sind, damit du mehrere Perspektiven bekommst. Im Idealfall stammen diese Personen aus deinem Zielmarkt, sind jedoch mit den Features oder Seiten, die du testen möchtest, nicht vertraut.
3. Führe A/B-Tests mit dem bestehenden Design und einer überarbeiteten Version durch, die du für besser hältst (oder mit zwei ursprünglichen Designs, wenn du ein neues Feature einführst).
4. Halte während des Testens so viele Erkenntnisse und Datenpunkte wie möglich fest. Verwende zum Beispiel einen Timer, um zu messen, wie viel Zeit jede Aktion in Anspruch nimmt, und interviewe oder befrage die Teilnehmer anschließend.
5. Analysiere die erfassten Informationen und wiederhole diese Schritte, bis du dir sicher bist, welche UI dir dabei hilft, die bestmögliche UX zu bieten.

Wenn du einen Test planst, darfst du nicht vergessen, dass die meisten Personen heutzutage über mehrere Geräte auf Informationen zugreifen. Vielleicht recherchieren sie bei der Arbeit auf ihrem Desktop-Computer über dein Unternehmen, aber schauen sich den Standort anschließend auf ihrem Mobiltelefon an. Es kann nützlich sein, zu wissen, über welche Geräte Menschen deine Website besuchen. So kannst du feststellen, wie viele und welche Art von Tests du durchführen musst. Wenn 75 % deiner Besucher deine Website über Mobilgeräte aufrufen, ist es sinnvoll, die mobile Version deiner Website genauer zu testen als die Desktop-Version.

Außerdem musst du nicht warten, dass das Endprodukt vorliegt, um mit dem Testen zu beginnen. Das Einholen von Feedback zu den ersten Prototypen kann dir nämlich dabei helfen, ein noch besseres Design zu finden.

Woran erkennst du, ob du eine gute UX/UI hast?

Folgende Punkte sind Anzeichen dafür, dass die Benutzertests ein zufriedenstellendes Ergebnis zeigen:

• Die Teilnehmer haben die Aktionen auf die Weise und in der Zeit ausgeführt, wie du es erwartet hast.
• Sie haben die Informationen bemerkt, die du ihnen zeigen wolltest – höchstwahrscheinlich dein Statement zu den Vorteilen und CTAs.
• Sie hatten den Eindruck, dass die Informationen wertvoll sind.
• Sie mochten den Look und die Beschaffenheit deines Designs.
• Sie verstanden, was sie tun mussten, um die nächsten Schritte auszuführen.
• Alle deine Links funktionierten und stellten die richtigen Informationen bereit.
• Deine Seiten wurden sowohl auf Desktop- als auch auf Mobilgeräten entsprechend den Erwartungen angezeigt.
• Die Seiten wurden schnell geladen und waren fehlerfrei.

Neben den Benutzertests kannst du mit Daten von Diensten wie Mailchimp und Google Analytics zusätzliche Einblicke in die UX und UI gewinnen. Wenn du die CTR (Click-through-Rate) deiner E-Mail-Newsletter und die Verweildauer der Besucher auf deinen Webseiten kennst, kannst du erkennen, welche Maßnahmen die besten Ergebnisse liefern.

Weitere Informationen zu deiner UX und UI erhältst du auch, indem du das Feedback deiner Kunden berücksichtigst. Wenn deiner Website oder App ein Feature fehlt, das deine Kunde gerne hätten, wird dir das höchstwahrscheinlich zu Ohren kommen. Das Tracking von Fragen, die über dein Unternehmen gestellt werden, kann auch hilfreich sein. Wenn dieselbe Frage immer wieder auftaucht, solltest du sicherstellen, dass sie in deinem Inhalt angesprochen wird. Wenn es bereits eine Antwort auf die jeweilige Frage gibt, solltest du dafür sorgen, dass sie leichter auffindbar ist.

Ziehe noch heute Bilanz über deine UX und UI

Es ist offensichtlich, dass es bei UX und UI um mehr geht als die Wahl der richtigen Worte und Farben. Es kann die Kundentreue fördern und deinen Gewinn steigern, wenn du die UX- und UI-Erwartungen deiner Kunden erfüllst oder sogar übertriffst.